Mut, Mutiger, Mutus2068

05.01.2015 10:07

Sage mir, wie du heißt und ich sage dir, wer du bist

Einfach, verständlich, kurz sind die Mantren der Marketingleute in Wirtschaft und Industrie, wenn sie versuchen, ihren beruflichen Kindern einen Namen zu geben. Heraus kommen Projektnamen wie „Häuslich cool“, „Energie macht die Runde“ oder „scienCentre“, „Bio4Life“. Neologismen und Wortspielereien, die das menschliche Gehirn selbst in der peripheren, also in der oberflächlichen Verarbeitungsroute, mühelos verarbeiten und sich merken kann – Perfekt also, für den Wiedererkennungswert. Selten sind Firmennamen direkt mit der Firmengeschichte verbunden. Mutus2068 ist so ein Fall.

Mutus…Was?

Bos primigenius taurus ist ein niedliches Geschöpf, circa eine halbe Tonne schwer, oft schwarz weiß gefleckt auf den Weiden Deutschlands friedlich widerkäuend anzutreffen. Die Artverwandten unserer Hauskuh, die Bos Mutus, mögen es hingegen schroff, bergig, wenn es geht mit dünner Luft und kühl. Die Haus- und Wild-Yaks Nepals, sind das Lebenselixier der Bergregionen in dem schmalen Land zwischen den großen Spielern China und Indien. Ihr zoologischer Artenname ist Bos Mutus. Während das Wort „Yak“ eine europäische Erfindung ist und regional begrenzt Bedeutung hat, kennen Eingeweihte und Interessierte „Mutus“ international. So kräftig wie der Name klingt, ist auch das Tier. Bis zu 1,5m hoch werden die gehörnten Pflanzenfresser. Als Haustiere werden sie in Nepal überwiegend in ihren natürlichen Lebensräumen gehalten. Stallhaltung oder gar Massentierhaltung kommt nicht vor. Die Nepali schätzen sie vor allem aus zwei Gründen. Ihre Milch ist nährstoffhaltig und aromatisch und ihr Fell schützt auch in den Bergregionen vor Kälte und Wind. Schließlich sind die Yaks 365 Tage im Jahr Wind und Wetter ausgesetzt. Ähnlich wie Kaninchen, vollziehen auch Yaks einen Fellwechsel zwischen den Jahreszeiten. Ihr Deckhaar ist besonders widerstandfähig, warm und weich, ihr Unterhaar sogar noch weicher, dichter und kuscheliger. Bos Mutus – das Yak – ist der Kern unserer Idee, seine natürlichen Ressourcen möchten wir schonend nutzen und zeigen, dass Stil eine Frage des Designs, des Materials und des Lebens mit natürlichen Stoffen ist.

Mutus2068 – Alles eine Frage der Zeit

Die Zahl steht für das Jahr der Idee zu Mutus2068, dem Jahr, in dem Lars mit der GIZ in Nepal war und Strukturen, Menschen, Kultur, Natur und Umwelt wahrgenommen und zu Mutus2068 zusammengesetzt hat. Ihr fragt euch, wie er es geschafft hat, in der Zukunft in Nepal gewesen zu sein? Keine Zeitreise – sondern eine andere Zeitrechnung. In Nepal gibt es verschiedene Kalendersysteme, die einen numerisch, die anderen mit Worten beschreibend. Die meisten Nepali wenden den Vikram Sambat Kalender an. Er basiert auf alter Hindu-Tradition. Der Kalender ist nach dem König Vikramaditya Samvat benannt und richtet sich nach den Mondphasen. Auch hier gibt es 12 Monate, die allerdings versetzt von denen des Gregorianischen Kalenders stattfinden. Die Nepali sind uns in ihrer Zeitrechnung ungefähr 56 Jahre und 8 Monate voraus. Neujahr findet in dem Binnenstaat im April statt. Jetzt könnt ihr errechnen, wann Lars in Nepal war und die Idee für Mutus2068 hatte.

Zurück