Über den Yak und seine Wolle

Der Yak ist eine Rinderart, die in Zentralasien verbreitet ist. Schätzungen zu Folge gibt es nur noch ca. 10.000 Wild-Yaks (Bos mutus), der restliche Bestand ist domestiziert (Bos grunniens). Der nepalesische Name für Yak (Nepali: चौंरीगाई ; gesprochen etwa „Chamari Gai“) bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „Rind mit Besen“. Yaks sind an die extremen klimatischen Bedingungen und Temperaturschwankungen auf den Hochweiden des Himalayas angepasst, wo sie auf Höhen bis 5.500m des Tibet-Plateau als Last- und Haustiere gezüchtet werden. Der Yak ist eine von fünf noch existierenden „Eigentlichen Rinderarten“ und darunter die einzige Art, die über ein mehrschichtiges Haarkleid verfügt. Das Haarkleid von Yaks weist mehrere Besonderheiten auf: Als einzige Rinderart verfügt der Yak über innere (Mohair oder Schurwolle genannt) und äußere Wolle. Nach der morphologischen Struktur unterscheidet man zwischen Flaum, Wolle und Rosshaar. Bei ausgewachsenen Kühen liegt der Anteil des Flaums bei 20%, der Wolle bei 30% und der Rosshaare bei 50% (Quelle). Die Haardichte beträgt mindestens 400 Haare pro cm2. Die verschiedenen Haarfasern schließen eine dicke Luftschicht ein und reduzieren damit die Abgabe von Körperwärme auf ein Minimum.

Die Yak-Produkte, die unter der Marke „Mutus2068“ von Deutschland aus vertrieben werden, werden sowohl aus der Feinwolle (Mohair) als auch aus dem etwas gröberen Deckhaar hergestellt. Yak-Wolle ist aufgrund der geringen Faserstärke sehr anschmiegsam. Beide Textilien haben jedoch den gleichen, wärmenden Effekt bei minimalem Gewicht. Die tierische Naturfaser ist ein weltweit in geringer Menge nachwachsender Rohstoff und wird nachweislich bereits seit dem 4. vorchristlichen Jahrtausend verwendet. Pro Jahr und Yak können zwischen 0,3 und 3 Kilogramm Grobwolle sowie 0,4 bis 0,6 Kilogramm Feinwolle gewonnen werden. Die Wolle wird sowohl durch eine Schur als auch durch Kämmen gewonnen. In der Regel kämmen die Hirten die Tiere in den Wochen vor einer geplanten Schur aus, damit nicht zu viel Feinwolle verloren geht. Dies reduziert auch die Notwendigkeit, die Tiere sehr früh zu scheren, da die Wolle ab Beginn der Sommerzeit vom Yak natürlich verloren wird. Besonders wertvoll ist die Feinwolle weißer Yaks, da diese sich leicht färben lässt. Sie wird bei den Nomaden im Westen Tibets als Kulu bezeichnet. Dieser Rohstoff ist durch sein langsames Nachwachsen sehr kostbar und ist aufgrund seiner Eigenschaften seit Jahrtausenden hoch begehrt.